ICU - der Bildband über eine der Top20 Kreativ-Arbeiten des letzten Jahres.

Wir sind sehr stolz, dass unsere Arbeit für die Deutsche Telekom, die vom ADC bereits als eine der besten Kreativarbeiten des letzten Jahres prämiert wurde, nun auch in Buchform für ein breites Publikum zugänglich ist. Der renomierte Berliner DISTANZ-Verlag hat ein hochwertiges Hardcover herausgegeben und vertreibt das 194 Seiten starke bildgewaltige Werk im Designbuchhandel oder direkt hier

Aus der Verlagsveröffentlichung:

Raum ist im Arbeitsleben eine wertvolle Ressource, deren Potenzial nicht einmal ansatzweise erkannt und ausgeschöpft wird. Die Deutsche Telekom AG hat in Zusammenarbeit mit der Kommunikationsagentur Orange Council gezeigt, dass es auch anders gehen kann. In wenigen Monaten ist es gelungen, der Hauptverwaltung in Bonn ein neues Aussehen zu geben. Die Umsetzung wird im vorliegenden Buch rund um die Begriffe Nachhaltigkeit, Disruption und Innovation dokumentiert. Der englische Titel spielt einerseits auf eine Intensivstation, andererseits auf die Worte „I see you“ an. Außerdem befasst sich die Publikation mit einer grundsätzlichen Neubewertung von sogenanntem administrativem Arbeitsraum im Kontext von Immobilienmarkt, betrieblichen Produktionsabläufen, Mitarbeitermotivation und Identität eines Unternehmens. Die Inspirationskraft der gezeigten Objekte und Installationen sowie der gesamten Architektur spricht – losgelöst von bestimmten Unternehmensphilosophien – ein breites Publikum an.
Mit Texten von Nils Büttner und Bernhard Zünkeler sowie einem Gespräch zwischen der Architektin Dagmar Ecken und der Künstlerin Amely Spötzl.

Vorwort von Dr. Bernhard Zünkeler:

Intensive Care Unit

Dr. Bernhard Zünkeler studierte Rechtswissenschaft und promovierte mit einer Arbeit zur europäischen Arbeitnehmerfreizügigkeit zum Dr. jur. Als Partner von ORANGE COUNCIL befasst er sich vor allem mit der Integration von Art Thinking.

ICU. I see you. Intensive Care Unit. Intensivstation. Zwei Bedeutungsebenen im Arbeitstitel dieses Buches, ausgewählt, um die allgemeine Relevanz des Projektes Refresh FEA in den Fokus zu setzen. Denn viel zu lange ist Arbeitsraum eher rein funktionalistisch als Kostenfaktor oder Gefährdungsort „verwaltet“ worden. Erst seit wenigen Jahren beginnt sich mehr und mehr die Erkenntnis durchzusetzen, dass in ihm jenseits der repräsentativen Eingangshalle oder etwa der Vorstandsetage ein wichtiges Organ der Unternehmenskultur zu entdecken ist. Es gibt kaum einen Ort, an dem man mehr Zeit verbringt als an seinem Arbeitsplatz. Gleichzeitig „kondensiert“ in diesen Räumen so etwas wie der Geist des Unternehmens. Man kann hunderte Führungsseminare zum Thema Entscheidungstransparenz durchführen und mit Vorstandsmemos unterfüttern, aber ob diese Vorgehensweise jemals so viel Wirkung entfaltet wie das schlichte Aushängen aller
Bürotüren über Nacht, darf zumindest bezweifelt werden.

Diese vielleicht noch esoterisch anmutende Argumentation wird durch einen Umstand begleitet, der als Hard Fact allerorten zu beobachten ist. Die Arbeit am Bildschirm und die unaufhörlich fortschreitende Mobilisierung der Informations- und Kommuni­kationstechnologie bewirken seit einiger Zeit einen radikalen Wandel. Daraus ergeben sich ebenso radikale Anforderungen an die Organisation der zukünftigen Arbeit. Noch reichen ein multi­funktionaler, verstellbarer Schreibtisch und ein Drehstuhl mit vernetztem Telefonanschluss und Rechner in einem geräumigen Büro, um effektiv zu arbeiten. Die Anforderungen an eine agile Unternehmensorganisation, um innovative Arbeitsergebnisse der einzelnen Mitarbeiter zu erzielen, steigen jedoch ständig. Arbeitsstätten- oder Bildschirmarbeitsverordnung bieten hier ebenso wenig Anregungen wie berufsgenossenschaftliche Regelungen. Wie so oft im Computerzeitalter kommen auch hier die neuen Ideen eher aus dem Land der Sonne Kalifornien. Dort hat man erkannt, dass geistige und körperliche Beweglichkeit sich gegenseitig bedingen und einer intensiven Versorgung bedürfen. Arbeitsort und Arbeitsumwelt sind in diesem Sinne als eine Art kreative Intensive Care Unit zu führen. Die Schaffung einer neuen Arbeitskultur mittels „Intensivpflege“ wird ein wichtiges Instrument zur Schaffung von Innovationskultur, getreu dem Motto „spaces are interfaces!“.
So verknüpfen diese Interfaces auf besondere Art die analoge mit der virtuellen Welt und verbinden gleichzeitig die individuellen und kollektiven Elemente einer auf Coworking basierten Wissensgesellschaft. Auf vier Faktoren, die im Rahmen des Gestaltungs­ansatzes bei Refresh FEA bei der lmplementierung eine besondere Rolle gespielt haben, soll im Folgenden näher eingegangen werden: Innovation und Disruption, ldentität und Authentizität.